Heute möchte ich ein besonders wichtiges Thema ansprechen, das leider oft übersehen wird: Magengeschwüre bei Pferden.
Magengeschwüre sind eine weit verbreitete Erkrankung, von der viele Pferde unterschiedlichster Disziplinen und Lebensbedingungen betroffen sein können.
Aber warum genau dieser Blog? Nun, die Gesundheit des Verdauungssystems ist ein Spiegelbild der allgemeinen Gesundheit eines Pferdes. Eine ausgewogene Ernährung spielt dabei eine Schlüsselrolle in der Prävention und Behandlung von Magengeschwüren. Hier möchte ich meine Expertise mit euch teilen, um eure Pferde gesund und glücklich zu halten.
Was ist EGUS?
Der Magen eines Pferdes ist im Vergleich zur Körpergröße relativ klein und fasst etwa 15-20 Liter. Pferde sind darauf ausgelegt, kontinuierlich kleine Mengen an Futter aufzunehmen. In ihrem Magen herrscht ein saures Milieu mit einem niedrigen pH-Wert vor, was essenziell ist, um Bakterien abzutöten. Allerdings beeinflusst die Art des Futters diesen pH-Wert erheblich.
Nach der Heufütterung sinkt der pH-Wert stärker als nach der Gabe von Kraftfutter. Dies liegt daran, dass Heu langsamer gefressen und besser zermahlen wird, was zu einer erhöhten Speichelproduktion führt – ein natürlicher Puffer gegen die Magensäure. Bei Kraftfutter hingegen ist der Zermahlungsgrad geringer und der Trockensubstanzgehalt höher, was weniger Speichelbildung bedeutet. Der Magensaft kann nicht effektiv in den festen Futterbrei eindringen und vermischt sich nicht ausreichend mit dem Futter. Die Folge: Bakterien werden nicht adäquat abgetötet und die Magensäure bleibt im Magen, statt weiter transportiert zu werden.
Wie wirkt sich EGUS auf mein Pferd aus?
Stress kann das Risiko für EGUS zusätzlich erhöhen. Oft zeigen sich keine Symptome oder sie werden nicht direkt mit einem Magengeschwür in Verbindung gebracht. Wird ein Geschwür diagnostiziert – auch ohne offensichtliche Symptome – müssen alle Fütterungspraktiken vermieden werden, die das Problem verschlimmern könnten:
- Große Mengen an Kraftfutter
- Zu wenige Mahlzeiten am Tag
- Kraftfuttergabe vor dem Grundfutter
- Stress bei der Futteraufnahme
Wie kann ich mein Pferd füttern, wenn EGUS diagnostiziert wurde?
Sollten bereits klinische Symptome aufgetreten sein, so ist neben einer medikamentösen Therapie eine Anpassung der Fütterung unerlässlich:
- Überwiegend Raufutter anbieten
- Nur kleine Mengen an Kraftfutter verfüttern, falls notwendig
- Einen erhöhten Energiebedarf eventuell durch den Einsatz von Futterfetten decke
Im Sommer kann Weidegang den Heilungsverlauf positiv beeinflussen.
Mein Tipp als Futterberaterin
Als Expertin rate ich Dir, immer auf eine artgerechte Ernährung Deines Pferdes zu achten. Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt können helfen, den Säuregehalt im Magen zu regulieren und somit das Risiko für Magengeschwüre zu senken. Achte darauf, dass Dein Pferd Zugang zu ausreichend Raufutter hat, und minimiere Stresssituationen bei der Fütterung.
EGUS ist eine ernsthafte Erkrankung, aber mit dem richtigen Management kannst Du Deinem Pferd helfen, gesund zu bleiben oder sich von einem bestehenden Geschwür zu erholen.
Hast Du Fragen zur optimalen Ernährung Deines Pferdes oder möchtest Du mehr über die Prävention von EGUS erfahren? Kontaktiere mich gerne – gemeinsam finden wir den besten Weg für die Gesundheit Deines treuen Begleiters!
Teile diesen Beitrag mit anderen Pferdeliebhabern und lass uns wissen, ob Du schon Erfahrungen mit EGUS gemacht hast oder welche Maßnahmen Du ergreifst, um Dein Pferd davor zu schützen.
Bis zum nächsten Mal
Deine Expertin für pferdegerechte Ernährung Ingrid🐴😊!